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Je umfangreicher eine Finanztransaktion im Private-Equity-Geschäft ist, desto mehr Informationen, sprich Daten, benötigt man. Schließlich sollen auch wirklich alle für die Investitionsentscheidung relevanten Fakten herangezogen werden. Es geht also wieder einmal um das Stammdatenmanagement (Master Data Management = MDM), um das wertvollste Gut eines Unternehmens zu kontrollieren, zu sichern und zu op-timieren: seine Daten. PE-Gesellschaften erreichen durch Einsatz einer MDM-Software drei Ziele, die über die reine Datenverwaltung weit hinausgehen: präzises Reporting, effiziente Deal-Evaluierung und robuste Compliance.
Ein MDM-System verwaltet und harmonisiert die wichtigsten Unternehmensdaten, die als Stammdaten bezeichnet werden: zentrale Informationen über Kunden, Produkte, Lieferanten, Beschäftigte etc. Es sorgt dafür, dass diese Daten konsistent, genau und aktuell sind, indem es sie aus verschiedenen Quellen zusammenführt, bereinigt und in einer zentralen Datenbank speichert. Hauptfunktionen eines MDM-Systems sind demnach Datenintegration, Verbesserung der Datenqualität, Datenharmonisierung und Datenverteilung (Bereitstellung der konsolidierten Daten an verschiedene Unternehmensbereiche und Anwendungen). Somit schaffen MDM-Systeme eine „Single-source-of-truth“.
Präzises Reporting
Es ist keine Untertreibung: Die Auswirkungen falscher oder fehlender Daten bei umfangreichen Finanztransaktionen können katastrophal sein. Bei der Berichterstattung über die Fondsperformance oder Portfoliobewertungen an Investoren können Ungenauigkeiten das Vertrauen ernsthaft untergraben und zu Reputationsschäden oder finanziellen Verlusten führen. Ein MDM gewährleistet hier höchste Datenqualität und -zuverlässigkeit und ermöglicht ein präzises Reporting, bei dem die Zahlen über alle Berichte hinweg konsistent sind. Auch bei der Mittelbeschaffung sind verlässliche Daten über frühere Renditen und aktuelle Bestände entscheidend, um Fundraising-Verhandlungen zu untermauern und neue Kapitalzusagen zu erhalten. Darüber hinaus müssen Private Equity-Gesellschaften Aufsichtsbehörden genaue Daten über ihre Aktivitäten zur Verfügung stellen. Fehler in der Berichterstattung können zu Strafen, Geldbußen oder anderen rechtlichen Problemen führen. MDM mindert diese Compliance-Risiken durch die Einführung von Data Governance und Qualitätskontrollen.
Katalysator für effiziente Deal-Evaluierung
Im schnelllebigen Private Equity-Umfeld ist eine rasche Evaluierung potenzieller Investitionen entscheidend. Fragmentierte Datenquellen und manuelle Prozesse der Datenbeschaffung behindern die Bewertung erheblich. Mit MDM können Unternehmen auf einen zentralen Knotenpunkt mit vertrauenswürdigen Daten zugreifen und dadurch Transaktionen schneller bewerten. Das System konsolidiert Daten aus unterschiedlichen Quellen wie Finanzberichten, Marktdaten und Due-Diligence-Berichten in einer einheitlichen Ansicht.
Gatekeeper für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften
DORA, AIFMD II, MiFID II und weitere Regulatorien verstärken den Druck auf Private Equity-Gesellschaften zur Einhaltung von Vorschriften. So verlangen beispielsweise die neuen ESG-Offenlegungsvorschriften eine detaillierte Berichterstattung über die ökologischen und sozialen Auswirkungen von Portfoliounternehmen. Vorschriften wie die AIFMD erfordern eine strenge Berichterstattung zu Bereichen wie Risikomanagement, Leverage und Bewertungen. Mit MDM können Private Equity-Firmen diese Daten konsistent erfassen, verwalten sowie melden. So erfüllen sie alle gesetzlichen Auflagen und werden compliant.
Die Zukunft von MDM im Private Equity
Wie das prognostizierte Wachstum des globalen MDM-Marktes auf 37 Mrd. USD bis 2025 zeigt, werden Daten in allen Branchen, einschließlich Finanzdienstleistungen und Private Equity, immer wichtiger. Neue Funktionen für KI und maschinelles Lernen verfeinern das Datenmanagement weiter. Private Equity-Gesellschaften, die der MDM-Implementierung Priorität einräumen, wer-den die Komplexität ihrer Märkte besser beherrschen, können fundierte Entscheidungen treffen und ihre Rendite maximieren.
Zum Autor:
Hervé Chapron ist SVP & General Manager EMEA von Semarchy. Das Unternehmen fokussiert sich auf die Bereiche Datenintegration und Stammdatenmanagement und ermöglicht es Unternehmen, aus ihren Daten rasch geschäftlichen Nutzen zu ziehen. Mit seiner einheitlichen Plattform lassen sich Informationen, die über verschiedene Anwendungen verstreut sind, schnell entdecken, verwalten, integrieren und visualisieren. Semarchy ist als On-Prem-Lösung verfügbar und kann auf den gängigen Cloud-Marktplätzen wie Microsoft Azure, Amazon Web Services (AWS) und Google Cloud Platform (GCP) eingesetzt werden. Semarchy wird auch als Service verwaltet und von einem umfangreichen Ökosystem von Software-as-a-Service (SaaS) und professionellen Servicepartnern unterstützt. Der Hauptsitz von Semarchy befindet sich in Phoenix, USA, mit Niederlassungen in London, UK, Lyon, Frankreich, und Mexiko-Stadt, Mexiko.