„Floor as a Service“ für Profisportler als erfolgreiches Business

ASB Glassfloor: Hochmoderne Hallenglasböden mit Showelementen

Christof Babinsky (ASB Glassfloor)
Christof Babinsky (ASB Glassfloor)

Bildnachweis: ASB Glassfloor.

Basketball oder Volleyball auf einem Glasboden spielen? Das funktioniert hervorragend – dank ASB GlassFloor und dem Investment von Abacus alpha.

Es ist unwahrscheinlich, dass millionenschwere Superstars der US-Basketball-Profiliga NBA wissen, wo Stein an der Traun liegt. Die nächste US-Kaserne befindet sich 200 Kilometer entfernt von dem idyllischen Ort in der Nähe des Chiemsees. Aber Superstars wie LeBron James oder Kevin Durant dribbelten beim jüngsten NBA All-Star-Game auf einem hochmodernen Hallenglasboden, der von der ASB Systembau Horst Babinsky GmbH entwickelt wurde. Der Clou daran: Der komplette Boden ist im Prinzip ein überdimensionaler Videomonitor, der mit entsprechender LED-Technologie animiert werden kann und dadurch eine revolutionäre Spielerfahrung bietet. Wer jetzt aber glaubt, dass es bei den Basketballspielen nun zugeht wie bei Space Jam mit Bugs Bunny und Michael Jordan, der täuscht sich gewaltig. „Für uns stehen die Athleten im Mittelpunkt – bei allen Möglichkeiten für beeindruckende Showelemente. Deswegen war es für uns auch maximal wichtig, dass wir für den Boden gute fachliche Beurteilungen von den Profisportlern erhalten haben“, sagt Christof Babinsky, Geschäftsführer der ASB Systembau Horst Babinsky GmbH. Einblendungen von Animationen und Werbung bei den Begegnungen erfolgen dosiert. Vor dem Spiel oder während der Pausen kann der Videoboden aber seine ganze Stärke ausspielen, indem beispielsweise Visualisierungen wie dynamische Sponsorenplatzierungen, Halbzeitshows oder Augmented Reality-Shows gezeigt werden. „Bei dem Eröffnungsspiel des FC Bayern Basketball der letzten Bundesligasaison haben wir beobachtet, dass die Zuschauer nicht wie sonst in der Pause die Halle verlassen haben. Sie blieben auf ihren Plätzen und haben die Videoanimationen verfolgt“, fährt Babinsky fort.

 

Babinsky und Thomas Götzmann (ASB Glassfloor)
Babinsky und Thomas Götzmann (ASB Glassfloor)

Sportler sind begeistert

Der Videosportboden heißt „ASB LumiFlex“ und ist eine Weiterentwicklung des „ASB MultiSports“. Bei der MultiSports-Variante werden die Linien für die jeweilige Sportart als LED-Lichtleisten individuell eingebaut. Beim LumiFlex, dem weltweit modernsten Sportboden, geschieht das nach der entsprechenden Programmierung auf Knopfdruck. Der Boden besteht aus Glas, einem für Sportler eher ungewöhnlichen Untergrund. Bei den ersten Gesprächen mit Sportlern und Veranstaltern stießen die Macher von ASB GlassFloor auf leichte Skepsis. Diese ist aber inzwischen einer breiten Begeisterung gewichen, denn der Boden ist weder zu hart noch rutschig und erzeugt auch keine störenden Reflexionen. Bei den Übertragungen in den USA bekam der LumiFlex Bestnoten seitens der Techniker von dem amerikanischen Sportsender ESPN sowie dem US-Telekommunikationskonzern
AT&T.

Wachstum durch Investment

Die Geschichte der ASB Systembau Horst Babinsky GmbH begann vor annähernd 60 Jahren als Hersteller von Fertighäusern. Später sattelte die Firma um auf den Bau von Squash-Courts und wurde hier zu einem der Weltmarktführer. Von Squash war es dann noch einmal
ein Schritt zu Sportböden aus Glas – aber auch dieser wurde erfolgreich bewältigt. Mit der Entwicklung der modernen Videosportböden übernahm Babinsky das Unternehmen von seinem Vater, der schon den Squash-Markt revolutioniert hatte. Begleitet wurde dieser
Management-Buy-out von der Abacus alpha GmbH, die als Investor mit in die Firma einstieg. Thomas Götzmann, Investmentmanager bei dem Mittelstandsinvestor, hatte Babinsky auf einem gemeinsamen Seminar zufällig kennengelernt. Wenige Monate später saßen sie sich bei den Investorenverhandlungen gegenüber.

Coronakrise für Entwicklung genutzt

Auch eine kurze Krise während der Coronapandemie überstand ASB Systembau vergleichsweise unbeschadet. Zwar fanden keine großen Sportveranstaltungen mehr statt, aber diese Zeit wurde zu einer deutlichen Weiterentwicklung in der Technik und dem Managementteam genutzt. „Wir haben nicht die Nerven verloren und stattdessen intensiv weiter an unserer Technik gefeilt und optimiert. Das zahlt sich jetzt aus“, erklärt Götzmann. Der neue, verbesserte LumiFlex-Boden feierte seine Premiere bei der U19-Weltmeisterschaft der Damen in Madrid. Der Aufbau des Bodens benötigte weniger als 36 Stunden – inzwischen geht es sogar noch schneller. „Seit der U19-WM ging unser Glasboden viral, und wir können uns vor Anfragen kaum retten“, freut sich Babinsky. Bereits kurz nach dem Event meldeten sich der FC Bayern für die Eröffnung der zurückliegenden Bundesligasaison im BMW Park in München. Später kam es dann auch zum Kontakt mit der NBA. „Beim All-Star Weekend haben uns rund 70 Millionen Menschen im Fernsehen gesehen – das wird uns einen weiteren Schub geben“, fügt Götzmann an.

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Boden soll vermietet werden

Der MultiSports-Boden wurde inzwischen mehr als 70-mal verkauft. Kunden waren zumeist Leistungszentren, Kommunen und Bildungseinrichtungen. Der LumiFlex-Boden für Großevents und Top-Ligen kostet in der Anschaffung zwischen 2,5 Mio. und 4,5 Mio. EUR. Da die meisten Spielstätten und Arenen im Besitz der öffentlichen Hand sind und von den Profivereinen lediglich gemietet werden, sollen bei der Vermarktung neue Wege beschritten werden. „Wir haben als Vertriebsunterstützung recht schnell eine neue Gesellschaft aufgebaut, die die effektreichen Glassportböden vermieten wird“, erklärt Götzmann. Auf diese Weise wurde der Kundenkreis schlagartig deutlich erweitert. Um die hohen Investitionskosten für die Produktion der Böden zu finanzieren, werden gerade Gespräche mit Investoren und Ligen geführt. „Das ist eine cashflowbasierte Finanzierung, abgesichert durch langfristige Werbeverträge. So etwas kennt man beispielsweise von Solarparks“, sagt Götzmann. Das neue ASBGeschäftsmodell „Floor as a Service“ findet bereits großes Interesse. Die kommenden Jahre dürften spannend werden.