Bildnachweis: AngrySun – stock.adobe.com.
Organtransplantationen sind häufig mit dem Risiko verbunden, dass der Körper das fremde Organ wieder abstößt. Dem wirkt das Start-up Allogenetics entgegen, dass die fremden Organe „unsichtbar“ machen will. Mit der Idee konnte das Jungunternehmen im Rahmen einer ersten Finanzierungsrunde die NBank Capital und Carma Fund als Lead-Investoren gewinnen, ebenfalls mit an Bord sind mehrere Business Angels. Die Runde wurde mit 3,4 Mio. EUR abgeschlossen.
Viele Menschen sterben nach einer Transplantation an den Folgen der Einnahme von Immunsuppressiva. Diese verhindern, dass der Körper das ihm fremde Organ wieder abstößt. Aber sie führen auch dazu, dass viele der Patientinnen und Patienten in der Folge an Krebs oder anderen Krankheiten sterben, gegen die sich der Körper nicht mehr ausreichend zur Wehr setzen kann. Um die Einnahme von Immunsuppressiva überflüssig zu machen, will das Team der Allogenetics GmbH die transplantierten Organe genetisch so verändern, dass die Organe vom Immunsystem nicht angegriffen werden. Ziel des Spin-offs der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ist es, die Lebensqualität von Transplantationspatienten auf diese Weise nachhaltig zu verbessern. Die Gründer sind Prof. Dr. Rainer Blasczyk, Leiter des Instituts für Transfusionsmedizin und Transplantat Engineering (ITT), Prof. Dr. Constanca Ferreira de Figueiredo, Professorin für allogene Zelltherapie am ITT und der Wirtschaftswissenschaftler Philipp Langrehr. Christian Leikert, Geschäftührer der Carma Fund Management zeigt sich begeistert: „Wir sind überzeugt, dass Allogenetics mit ihrer Technologie, bei erfolgreicher klinischer Entwicklung, eine entscheidende Rolle in der Zukunft der Organtransplantation spielen wird. Unser Investment unterstreicht unser Engagement, wegweisende medizinische Innovationen in Deutschland zu fördern.“
Klinische Studie in Vorbereitung
Blasczyk, parallel Geschäftsführer des Unternehmens, ist zurzeit in der Vorbereitung der klinischen Studie und hofft, in weniger als zwei Jahren grünes Licht von den Behörden für die Durchführung zu bekommen. „Die Idee ist, Transplantate immunologisch unsichtbar zu machen“, erklärt er. „Wir freuen uns sehr über das Vertrauen und die Unterstützung unserer Investoren. Mit dieser Finanzierung können wir unsere Forschung weiter vorantreiben und entscheidende klinische Studien durchführen, um die Wirksamkeit und Sicherheit unserer Invisible Organs-Technologie zu validieren.“ Susanne Hauck, Beteiligungsmanagerin bei der NBank Capital ergänzt: „Bei erfolgreichem Abschluss der klinischen Studie wird die Lebensqualität der Menschen, die auf ein Spenderorgan angewiesen sind, durch den Verzicht auf lebenslange Einnahme von Immunsuppressiva erheblich verbessert. Wir freuen uns sehr, mit dem Investment der NBank Capital bahnbrechende Forschungsarbeit aus Niedersachsen unterstützen zu können.“