Bildnachweis: Chemovator, Zepta, VentureCapital Magazin, Pexels.
Das junge Unternehmen Zepta hat sich auf die Digitalisierung der Schädlingsbekämpfung spezialisiert. Die Firma aus Dresden möchte eine Branche revolutionieren, die bislang stark von manuellen Prozessen geprägt war – und zwar durch den Einsatz moderner IoT-Technologie. Ziel ist es, den Schutz vor Schädlingen effizienter und zugleich nachhaltiger zu gestalten. Der Grund liegt auf der Hand: Schädlingsbefall stellt eine Bedrohung für öffentliche Räume, die Lebensmittelversorgung und die Infrastruktur dar.
Das Hauptprodukt des Unternehmens ist eine digitale Köderwaage, die sich problemlos in bestehende Köderstationen integrieren lässt. Diese ermöglicht es Schädlingsbekämpfern,
ihre Köderpunkte aus der Ferne zu überwachen, ohne dass jede Station immer wieder manuell kontrolliert werden muss. Angesichts gesetzlicher Vorschriften, die regelmäßige Kontrollen vorschreiben, ist diese Lösung eine enorme Erleichterung für die Betriebe. Zu den Kunden von Zepta zählen weltweit führende Schädlingsbekämpfungsunternehmen, da das Problem des Schädlingsbefalls – insbesondere durch Ratten – in nahezu allen Ländern auftritt. Die universelle Anwendbarkeit der Zepta-Produkte macht das Unternehmen auch in neuen Märkten attraktiv.
Markt ist in Bewegung
Der Markt für Schädlingsbekämpfung steht vor bedeutenden Veränderungen: Neue gesetzliche Vorschriften, Fachkräftemangel und die Zunahme von Schädlingen wie Ratten und Mäusen setzen Unternehmen unter Innovationsdruck. „Tatsächlich gehen über 40% der globalen Nahrungsmittelproduktion durch Schädlinge verloren, während Ratten jedes Jahr Lebensmittel zerstören, die 200 Millionen Menschen ernähren könnten. Besonders in der Lebensmittelindustrie, die für ein Viertel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, ist eine effiziente Bekämpfung von Schädlingen unverzichtbar“, erklärt dazu Martin Cirillo-Schmidt, Mitbegründer von Zepta. Die Technik des Start-ups habe bereits Serienreife erreicht. Gemeinsam mit den ersten Kunden wurde das System verfeinert und an die speziellen Bedürfnisse der Unternehmen angepasst. Die Firma hat zudem mehrere Pilotprojekte in Europa gestartet, darunter mit dem größten Kekshersteller in Österreich und einem führenden Einzelhändler in Großbritannien.
Zusammenarbeit mit Chemovator
Erster Investor von Zepta ist der Inkubator Chemovator, der sowohl finanziell als auch mit
Know-how zur Seite steht. Chemovator ist das Inkubationsprogramm der BASF und hat das Team von der Konzeptphase bis zur Marktreife unterstützt. Dank dieses Netzwerks konnte Zepta zusätzliche strategische Unterstützung gewinnen und seine Produktentwicklung schneller vorantreiben. Die ursprüngliche Idee entstand durch den Vater eines Gründers, der im Biozidvertrieb bei BASF tätig ist. Er erkannte das Potenzial einer effizienteren und nachhaltigeren Schädlingsbekämpfung und brachte das Team von Zepta mit Chemovator in Kontakt. „Aktuell haben wir fünf Teams in unserem Evolve-Programm. Davon sind die meisten aktiv im Fundraising und bereiten ihre Ausgründung vor. Das Finanzierungsumfeld ist nach wie vor angespannt. Wir bereiten unsere Teams dementsprechend darauf vor, mehr Zeit für das Closing einer Runde einzuplanen. Zepta entwickelt sich hier sehr gut, und wir glauben fest an den Case“, erläutert Jennifer Kürner, Senior Associate Venture Portfolio Management beim Chemovator. Mit dem Fokus auf die Lebensmittelindustrie adressiere das Unternehmen einen Markt, in dem das Risiko durch Schädlingsbefall besonders hoch ist. Ein weiterer Meilenstein war die Skalierung der Produktion in China, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.