Biobasierte Inhaltsstoffe für Unternehmen und Endverbraucher

Insempra: Entwicklung natürlicher Zutaten

Christian Gnam (IZB) & Jens Klein (Insempra)
Christian Gnam (IZB) & Jens Klein (Insempra)

Bildnachweis: IZB, Insempra, VentureCapital Magazin, Pexels.

Das Biotech-Unternehmen Insempra aus Martinsried bei München ermöglicht es Firmen aus der Kosmetik- und Nahrungsmittelindustrie, ihre herkömmlichen, meist chemiebasierten Inhaltsstoffe durch hochwertige biobasierte Stoffe zu ersetzen. Dazu nutzt Insempra seine unternehmenseigene Technologieplattform, welche die industrielle Produktion von natürlichen Inhaltsstoffen für den Einsatz in einer Vielzahl von Endverbraucherprodukten im großen Maßstab ermöglicht.

Der Markt für biobasierte Inhaltsstoffe erfährt aktuell in verschiedenen Sektoren ein robustes Wachstum, insbesondere in den Bereichen Schönheit und Körperpflege, Mode sowie Lebensmittel und Getränke. „Unsere Inhaltsstoffe sind in vielen Produkten des alltäglichen Gebrauchs“, erklärt CEO Jens Klein. Dabei hat der Markt eine stattliche Größe erreicht und ist neben den Konsumentenwünschen auch von regulatorischen Veränderungen und geopolitischen Erwägungen getrieben, was nicht in Wachstumsraten abgebildet ist. So wird beispielsweise der Weltmarkt für biobasierte Inhaltsstoffe für Kosmetika und Körperpflegeprodukte laut Straits Research voraussichtlich von ca. 5,2 Mrd. USD im Jahr 2023 auf 8,64 Mrd. USD im Jahr 2032 wachsen, mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von rund 5,7%. „Dieses Wachstum wird durch die steigende Nachfrage der Verbraucher nach natürlichen und nachhaltigen Produkten angetrieben, insbesondere da das Bewusstsein für die schädlichen Auswirkungen von synthetischen Chemikalien in herkömmlichen Schönheitsprodukten wächst“, sagt Klein. Auch der Markt für Fermentationsinhaltsstoffe, der biobasierte Inhaltsstoffe umfasst, die in Lebensmitteln, Getränken und Nutrazeutika verwendet werden, expandiert. Es wird erwartet, dass der Markt während des Prognosezeitraums mit einer CAGR von 4,7% wachsen wird, wie ein Industriereport von Mordor Intelligence zeigt.

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Von China unabhängig

2021 hat Insempra eine Seed-Finanzierung abgeschlossen. Im Mai dieses Jahres folgte schließlich eine Series A-Finanzierung über 20 Mio. USD, unter anderem unterstützt von EQT Ventures, BlueYard Capital und Bayern Kapital. Das Unternehmen plant nun die Transformation vom Start-up zum Scale-up. „Das bedeutet, dass wir nunmehr große
Produktionen umsetzen, die dann auch an Kunden verkauft werden“, erklärt Klein. Das beinhaltet den Ausbau der Technologieplattform, die bereits leistungsstarke und nachhaltige Inhaltsstoffe für eine Vielzahl von führenden Marken in verschiedenen Industrien liefert.
„Gleichzeitig schaffen wir Wertschöpfungsketten, die nicht von China abhängig sind, da unsere Produktion vollständig in der westlichen Welt und in der Nähe der Hersteller stattfindet“, so Klein.

Heimat im IZB

Insempra ist im Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie (IZB) am Standort Martinsried bei München beheimatet. Christian Gnam, Geschäftsführer des IZB, betont: „Das IZB ist offen für alle Zweige der Biotechnologie. Insempra ist ein hervorragendes Beispiel für das Potenzial der Bioökonomie, die in vielen Lebensbereichen Positives bewirken und einen bedeutenden Beitrag zum wichtigen Thema der Nachhaltigkeit leisten kann. Wir unterstützen solche Innovationen gezielt, indem wir beispielsweise in engem Austausch mit Instituten, Forschungseinrichtungen und Unternehmern stehen.“

Weitere Finanzierung geplant

Gefragt nach den Meilensteinen der kommenden 24 Monate nennt Klein als Erstes die industrielle Skalierung der Inhaltsstoffe, damit noch mehr Verbraucherprodukte zukünftig ohne petrochemische oder aus der Natur – überwiegend aus Monokulturen – biodiversitätsschädlich abgebaute Zusatzstoffe auskommen können. Und neben dem Personalausbau sollen auch die Planungen für eine Series B-Finanzierungsrunde aufgenommen werden.