Bildnachweis: BonVenture, TLG, The Landbanking Group.
Um die Wiederherstellung der natürlichen Ressourcen unseres Planeten zu fördern, hat The Landbanking Group (TLG) eine Onlineplattform entwickelt, die Natur mess-, bewert- und investierbar macht: Auf Landler.io lassen sich das physische Naturkapital jedes Flurstücks der Erde abrufen und Projekte zum Vorteil von Biodiversität, Boden-, Wasser- und Luftqualität aufsetzen. Für die einen wird Natur dadurch zur Einkommensquelle, für die anderen zur ergebnisbasierten Anlageklasse.
Technisch benutzt die Plattform Erdbeobachtungen, digitale In-situ-Daten, maschinelles Lernen und dezentrale Ledger. Inhaltlich bietet die Verknüpfung dieser Datenpunkte Landbewirtschaftern und -besitzern ein besseres Verständnis ihrer Flächen. Als Anbieter von Naturkapital und Ökosystemleistungen erhalten sie die Möglichkeit, Naturleistungsverträge abzuschließen. Unternehmen als Nachfrager natürlicher Ressourcen profitieren ebenfalls: Die intakte Natur ist für sie kein vages Versprechen mehr, sondern verbindliches Projektziel dank kontinuierlich gemessener Ergebnisse. „Landler.io ist das ideale Werkzeug zur Erhöhung der Resilienz von Unternehmen“, erklärt Prof. Dr. Martin Stuchtey, der TLG im Jahr 2022 mit seiner Frau Dr. Sonja Stuchtey gegründet hat. Er fügt hinzu: „Fakt ist: Ohne nennenswerte Erhaltungsinvestitionen in die Natur wird es für viele Branchen schwierig werden, gute Rohstoffe in ausreichender Menge zu marktfähigen Preisen zu bekommen, ihre Infrastruktur aufrechtzuerhalten und ihre Geschäftsmodelle oder Investmentportfolios zukunftssicher aufzustellen.“
Umdenken ist gefragt: Anlage- statt Kompensationslogik
Als Unternehmensberater und Serial Entrepreneure, aber auch dank des gemeinsamen Biohofs in Österreich konnte das Unternehmerpaar Stuchtey vielfältige Kompetenzen einbringen. Mittlerweile ist das Team des Nature Fintechs auf 65 Experten unterschiedlichster Disziplinen angewachsen. Ihr gemeinsamesZiel: Artenschwund und Klimawandel entgegenzuwirken durch Schaffung wirtschaftlicher Anreize für jene, die Natur wiederherstellen. „Um den Wandel von der Kompensations- zur Anlagelogik voranzutreiben, arbeiten wir daran, eine finanzielle Infrastruktur für Naturmärkte aufzubauen und Naturkapital bestenfalls als Bilanzposition zu etablieren“, so Martin Stuchtey. Aktuell weist Landler.io 26 Kunden und 2 Mio. Hektar unter Management (HuM) aus. Profitabilität der per Abomodell abgerechneten Plattform wird für Ende 2025 erwartet. Bis 2030 sollen 50 Mio. HuM erreicht werden. Stuchtey: „Außerdem entwickeln wir ergebnisbasierte Finanzinstrumente, die Naturkapital als Vermögensposition honorieren.“ Er ist überzeugt: „Dank moderner Technologie ist die Interaktion mit der Natur so gestaltbar, dass sie auch in hochvolumigen Wertschöpfungssystemen und Bankportfolios operationalisierbar ist.“
Series A bereits im Visier
Unterstützt wird TLG bisher von einer internationalen Investorengruppe mit BonVenture im Lead, die im Jahr 2023 eine Seed-Finanzierung in Höhe von 10,4 Mio. EUR bereitstellte. Daran anschließen soll per Ende 2025 eine Series A-Runde über bis zu 20 Mio. EUR. Dr. Erwin Stahl, Managing Partner bei BonVenture, fasst die Zuversicht der Geldgeber zusammen: „TLG verfügt über ein hochgradig skalierbares Produkt und ein kompetentes, gut vernetztes Management und Team. Bisher einzigartig ist ihre Idee, der Natur einen Wert zu geben und Naturkapital zu einem bilanzierbaren Asset zu entwickeln. Dieser Weg ist vielversprechend, um Unternehmen zur Risikovorsorge zu motivieren und gleichzeitig der abnehmenden Biodiversität entgegenzuwirken.“ Deren sich potenzierende Auswirkungen schätzt der Impact-Investor problematischer ein als die Folgen der Klimakrise: „Viele Unternehmer sind sich des Risikos für ihre Wertschöpfungskette noch gar nicht bewusst. Umso relevanter ist, dass Landler.io allen Beteiligten wirtschaftliche Vorteile bietet, während sie die Regenerierung der Natur vorantreiben.“