Wissen ist Macht

StrategyBridgeAI: SaaS - Datengetriebene Unternehmensanalyse

Deniz Schütz & Louis Flach, StrategyBridgeAI
Deniz Schütz & Louis Flach, StrategyBridgeAI

Bildnachweis: StrategyBridgeAI, D11Z.Ventures, Bayern Kapital.

Eine zentrale Herausforderung im Beratungsgeschäft und Investmentbanking ist die schnelle und exakte Analyse von Unternehmen. Dieses Thema adressiert das Münchner Fintech StrategyBridgeAI: Während traditionelle Methoden häufig noch lange dauern und fehleranfällig sind, verspricht seine Software as a Service-Lösung fundierte Analysen innerhalb weniger Stunden. Möglich werden dadurch Einsparungen und bessere Investmententscheidungen.

Hinter dem 2022 gegründeten Start-up stehen Deniz Schütz (CEO) und Louis Flach (COO), die beide mehrere Jahre in der Unternehmensanalyse einer italienischen Großbank in München tätig waren. Dort erlebten sie hautnah, wie zeit- und kostenintensiv sowie subjektiv klassische Due Diligence-Prozesse oft sind. Ihre Vision: eine Plattform, mit der Finanzexperten datengetriebene Analysen für Unternehmen jeder Größe und Branche weltweit automatisiert durchführen können. „Zunächst haben wir in Gesprächen mit potenziellen Kunden unsere Produktidee an ihren konkreten Erwartungen geschärft“, erinnert sich Gründer und CEO Schütz. „So kristallisierte sich heraus, welche Fragen für die Unternehmensanalyse wesentlich sind und mit Marktdaten beantwortet werden können, welche Datenquellen relevant sind und welche Formate gewünscht werden. Auf dieser Basis konnten wir den bisher oft noch manuellen Analyseprozess automatisieren und Mechanismen zur Sicherung der Datenqualität etablieren.“ Anfang dieses Jahres hat das in München ansässige Start-up seine eigenentwickelte Webanwendung in einer Betaversion online gestellt. Sie kombiniert finanzmathematische Modelle und Künstliche Intelligenz (KI) wie Machine Learning, Natural Language Processing und Big Data-Technologien. Dabei greift sie auf öffentliche Datenquellen und Branchenexpertise zurück. Zu den Nutzern gehören bereits namhafte M&A- und Strategieberater, Private Equity-Investoren, Wirtschaftsprüfer und Geschäftsbanken. „Wofür sie bisher Tage brauchten, gelingt nun in kürzester Zeit: Durch die strukturierte und transparente Aufbereitung der Datenmengen stehen ihnen relevante Analysen quasi ad hoc zur Verfügung“, so Schütz. „Das spart nicht nur Zeit und Geld, sondern reduziert auch das Risiko subjektiver Fehlentscheidungen erheblich.“

Wachstum hat höchste Priorität

Bisher sind drei Produktkategorien im nutzungsabhängigen Abomodell verfügbar: Die Detailanalyse „Hawk-Eye“ liefert innerhalb von 24 Stunden – und künftig in Echtzeit – fundierte Einblicke in Unternehmen, Wettbewerbslandschaften und Marktpotenziale. Ergänzend bietet eine kompakte Ein-Seiten-Analyse die wichtigsten Datenpunkte einer Anfrage auf einen Blick. Darüber hinaus ermöglicht die Long List die gezielte Identifikation der besten Kandidaten im Target Screening. Schon in diesem Jahr rechnet das mittlerweile knapp 20-köpfige Team von StrategyBridgeAI mit einer dreistelligen Anzahl Kunden im DACH-Raum. „Wir wollen bestenfalls 2026 Profitabilität erreichen, priorisieren aktuell aber Wachstum“, erklärt Schütz. „Inhaltlich arbeiten wir daran, die Produkte weiter auf unterschiedliche Kundenanwendungen zuzuschneiden. Langfristig wollen wir das ‚Spotify für Unternehmensanalysen‘ werden: Statt also nur auf externe Ereignisse zu reagieren, soll die Plattform Nutzern dann auch proaktiv Marktchancen basierend auf ihren bisherigen Abfragen aufzeigen.“ In der eigenen Wettbewerbslandschaft fühlt sich das Start-up gut positioniert. Schütz: „In unserem Feld haben wir nur wenige Marktbegleiter wie IBISWorld oder PitchBook. Häufiger anzutreffen sind komplementäre Nischenlösungen wie beispielsweise von SS&C Intralinks, die virtuelle Datenräume ermöglichen.“

Investoren überzeugt von hohem Marktnutzen und -perspektive

Patrick Schmitt, D11Z.Ventures
Patrick Schmitt, D11Z.Ventures

Das Gründerduo ist selbst investiert und hält die Mehrheit der Anteile. Doch auch Geldgeber konnte es bereits überzeugen, wie die Pre-Seed-Finanzierung in siebenstelliger Höhe per Jahresende 2024 belegt. Angeführt wurde die überzeichnete Runde vom Heilbronner Frühphaseninvestor D11Z. Ventures. Daneben beteiligten sich Bayern Kapital und namhafte Business Angels aus der Fintech-, Software- und Private Equity-Branche, darunter Kai Hesselmann, Co-Founder von DealCircle. „StrategyBridgeAI löst ein echtes Problem beim Kunden, der den Mehrwert ab Tag eins erfährt und schätzt“, erklärt Patrick Schmitt, Principal bei D11Z. Ventures. „Die Testimonials berichten von deutlich mehr gewonnenen Mandaten, Zeitersparnis und objektiveren Entscheidungen sowie der einfachen Integration der KI.“ Überzeugt ist Schmitt auch von der Wachstumsperspektive: „Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, hat sich das Team in den letzten Monaten nahezu verdoppelt. Gleichzeitig wird weiter in die Produktentwicklung investiert, um die Anwendung noch intuitiver zu gestalten und mit neuen Funktionen den Kundenalltag weiter zu erleichtern.“

Monika Steger, Bayern Kapital
Monika Steger, Bayern Kapital

Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital als Venture-/Growth Capital-Gesellschaft des Freistaats Bayern, ergänzt: „Wir kennen das selbst: Die Analyse von Unternehmensdaten ist ein zeitintensiver Prozess, der viele Ressourcen bindet. StrategyBridgeAI trifft einen akuten Bedarf in der Finanzbranche und kombiniert ihn mit einer skalierbaren Technologie. Das Unternehmen spricht damit eine starke Zielgruppe an und verfügt bereits über eine solide Kundenbasis, beispielsweise in Banken und Beratungen. Zudem werden Unternehmenstransaktionen und -analysen durch sich weiterentwickelnde regulatorische Standards immer komplexer – daraus folgt eine wachsende Nachfrage für die Lösung von StrategyBridgeAI.“

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