Die meisten Business Angels werden nicht planmäßig Business Angels, sondern rutschen durch ihr Interesse, ihre Verbindungen, ihre Kenntnisse, ihren Ruf oder ihre Ambitionen in die Rolle hinein. Viele von ihnen sind entweder mitten in einem erfolgreichen Berufsleben oder, was noch häufiger der Fall ist, blicken auf ein solches zurück. Durch die erfolgreiche Berufskarriere besitzen sie drei für ihre Aktivität als Business Angel wichtige Dinge.
Als ich mich vor 40 Jahren selbstständig machte, habe ich vor allem die Chancen gesehen, die dieser Schritt mit sich bringt. Ich war von Anfang an mit Spaß und Zuversicht bei der Sache. Das ist es, was mich auch heute noch an vielen Gründern fasziniert. Sie starren nicht auf Hindernisse, sondern suchen sich ihren Weg. Natürlich gab es auch für mich viele Momente, in denen ich mir Beistand und Rat von erfahrenen Mentoren gewünscht hätte. Ich habe mich nie gescheut, von anderen zu lernen und ihre Erfahrung anzuerkennen.
Ich engagiere mich im Business Angels Jahr 2010, weil die Gründerszene belebt werden muss und Personen mit Erfahrung dazu beitragen können, besonders solche, die den direkten Kontakt zwischen Wirtschaft und Wissenschaft pflegen.
Während private Venture Capital-Gesellschaften rein renditeorientierte Ziele verfolgen, haben Corporate Venture Capital-Gesellschaften oft auch einen strategischen Hintergrund. Ob es Vorbehalte gibt, wie mögliche Synergien aussehen können und in welcher Form unterschiedliche Zielsetzungen ein mögliches Konfliktpotenzial darstellen, erklären Dr. Paul-Josef Patt, Managing Partner bei eCapital Entrepreneurial Partners, und Dirk Nachtigal, Geschäftsführer von BASF Venture Capital, im Interview mit Torsten Paßmann.
„Investoren in Bundesligavereine sollten eine Haltefrist von zehn Jahren haben“
bodenmuh -Martin Kind ist Präsident von Hannover 96 und ein vehementer Gegner der in der Bundesliga geltenden 50+1-Regel. Sie wurde als Schutz der Vereine bzw. der den Vereinen zugehörigen Kapitalgesellschaften vor rein gewinnorientierten Investoren installiert. Im Interview mit Georg von Stein erläutert Martin Kind, warum er die 50+1-Regel kippen will, warum er nichts von Anleihen oder Asset Backed Securities für die Finanzierung von Bundesligavereinen hält und warum man die letzten Jahre bei Hannover 96 überdenken muss.
Um die Jahrtausendwende herum hat es für Konzerne fast schon zum guten Ton gehört, hauseigene Venture Capital-Gesellschaften zu unterhalten. Nach dem Platzen der Börsenblase wäre meist zwar ausreichend Kapital vorhanden gewesen, um in der nachfolgenden Dürreperiode attraktive Investments einzugehen, aber Konzernraison hat vielfach zu Schließungen geführt. Diesen Weg wird Robert Bosch Venture Capital voraussichtlich nicht beschreiten – der erste „Fonds“ des Unternehmens wurde 2008 bewusst auf zehn Jahre geplant.
Das Fundraising bei Privatkunden läuft schleppend. Die Investoren sind verunsichert, denn sie haben mit der Assetklasse Private Equity durchwachsene Erfahrungen gesammelt. Der zur Unicredit Group gehörende Initiator WealthCap steuert mit einem Dachfonds mit Kapitalgarantie gegen.
Eigentlich stehen diese beiden Herren für die Gegensätze der Private Equity-Branche – privat vs. öffentlich, Venture vs. Buyout. Im Interview wollten Rolf Dienst, General Partner von Wellington Partners, und Klaus-Michael Höltershinken, Geschäftsführer von BayernLB Private Equity, davon aber wenig wissen und zeigten sich meist einmütig. Dennoch konnte ihnen Torsten Paßmann, Redaktionsleiter des VentureCapital Magazins, einige deutliche Worte entlocken.
Welche Kriterien legen Kapitalgeber an, in welcher Form stellen sie Mittel bereit und welchen Hintergrund haben die führenden Köpfe der jeweiligen Gesellschaften? Das sind nur drei Fragen, die jeden Monat in der Reihe „Investor im Portrait“ beleuchtet werden. Darüber hinaus dokumentieren die mittlerweile 104 Teile der Serie Trends und Entwicklungen der Investorenszene.