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Nach den Boomzeiten der vergangenen Jahre befindet sich der Markt für Fusionen und Übernahmen (Mergers & Acquisitions, M&A) im Abschwung. Risikoscheu, Kaufzurückhaltung und die restriktive Kreditvergabe der Banken bestimmen das Bild. Bei der Vertragsgestaltung verlagert sich das Risiko vom Käufer auf den Verkäufer. Während bei sehr großen Deals das Geschäft nahezu brach liegt, ist der Small- und MidCap-Bereich aber noch in Bewegung. Auf der Käuferseite stehen bei gesunden Zielunternehmen die Strategen im Vordergrund. Bei Unternehmen in Schwierigkeiten suchen Distressed-Investoren nach Schnäppchen: Für sie ist die Krise eine Zeit erhöhter Aktivität.

Im Zuge des Niedergangs der westlichen Volkswirtschaften müssten eigentlich auch die aufstrebenden Volkswirtschaften in Fernost leiden. Schließlich gilt China als die „Werkbank der Welt“ und Indien als Hauptziel für die Auslagerung von IT-Dienstleistungen. Warum die Emerging Markets dennoch besser durch die Krise kommen, erklärt Wolfgang Pflüger, Chefvolkswirt der Berenberg Bank, im Interview mit VC Magazin-Redakteur Torsten Paßmann. Welche Perspektiven sich dort für Private Equity bieten, ergänzt Dr. Peter Laib, Managing Director des Schweizer Dachfonds Adveq.

Erst kürzlich haben wir 20 Jahre Private Equity in Deutschland an dieser Stelle gefeiert, aber als Anlageklasse kann VC in Europa natürlich nicht auf eine so langjährige Tradition und entsprechende Akzeptanz in der Volkswirtschaft zurückgreifen wie in den USA.

Mit einer Gesamtauflage aus Tageszeitungen von über einer Mio. ist die Mediengruppe M. DuMont Schauberg einer der drei großen Verlage Deutschlands. Ende 2007 wurde das Tochterunternehmen DuMont Venture gegründet, um die Investitionen im Bereich der digitalen Medien zu verstärken und die Reichweite der Verlagsgruppe in den neuen Medien auszubauen. Während Venture Capital den Weg zu neuen Kommunikationskanälen ebnet, profitieren Portfoliounternehmen von der Expertise und der Medienpräsenz des über 200- jährigen Familienkonzerns.

Die Kapitalakquisition für ihren ersten Private Equity-Dachfonds schloss die Münchener LHI Leasing nach nur einem Jahr erfolgreich ab. Im Herbst 2007 legte sie mit dem LHI Private Equity Fonds II Europäischer Mittelstand den Nachfolger auf und stattete diesen mit einer komfortablen Platzierungsgarantie über 43,5 Mio. Euro aus. Zum 31.12.2008 endete die Zeichnungsperiode, und der Fonds wurde wie prospektiert zu diesem Datum geschlossen. Da Anleger jedoch nur Anteile in Höhe von 15,28 Mio. Euro zeichneten, entschloss sich LHI zur Auflage einer „Tranche 2009“.

Deutschland befindet sich in seiner wahrscheinlich größten Wirtschaftskrise. Gleichzeitig ist Europa- und Bundestagswahlkampf. Anders ist nicht zu erklären, was Politiker als „systemrelevant“ deklarieren: bankrotte Banken, Technologien von gestern und ganz allgemein herunter gewirtschaftete Vertreter der Großindustrie. Relevant aus Politikersicht sind vor allem die zigtausenden von Angestellten, deren Wählerstimmen den Verbleib im abgeschotteten System „Berlin“ bedeuten. Also werden marode Unternehmen...
Erstmals seit Mitte der 1970er Jahre blickt Deutschland auf einen negativen Gründungssaldo: Das Minus lag 2008 bei 12.500. Gegen diese Entwicklung stemmen sich zahlreiche Initiativen und Einzelpersonen. Sie wollen Gründungsvorhaben beflügeln und die Differenz aus Existenzgründungen und Liquidationen wieder auf positives Terrain heben.

Über viele Jahre hinweg hat sich die Region Mittelfranken mit Erlangen als Mittelpunkt zu einem Kompetenzzentrum der Medizintechnik entwickelt. Für einen konstanten Strom an neuem Wissen, Ideen und Geschäftsmodellen sorgen auf technologischer Seite beispielsweise Siemens oder das Innovationszentrum Medizintechnik und Pharma (IZMP). Auf der Finanzierungsseite dagegen hakte es lange Zeit, es gab einen Investitionsstau. Für Abhilfe sorgt seit 2006 der medTech Capital Fonds, ein gemeinsames Projekt der S-Refit AG und der Stadt- und Kreissparkasse Erlangen. Warum es ein kleiner Fonds trotz des geringen Volumens von nur vier Mio. Euro schafft, Start-ups nachhaltig zu unterstützen, erklären Christian Müller, Geschäftsführer des medTech Capital Fonds, und Dr. Peter Terhart, Vorstand von S-Refit, im Interview.

Am 22. April verabschieden die Mitglieder des BVK einstimmig, d. h. ohne Gegenstimmen, einen neuen Verhaltenskodex für die Branche. Die Venture Capital-Investoren bekunden damit einhellig ihre Absicht, einen fairen Umgang mit Geschäftspartnern zu pflegen.

Venture Capital-Investoren, die zweistellige Millionenbeträge in die Hand nehmen dürfen, denken meist im großen Maßstab. Ganz Deutschland ist das Spielfeld, vielleicht sogar Europa. Anders der Zukunftsfonds Heilbronn, der sich ausschließlich vor Ort engagiert. Dank der Kapitalgeber im Hintergrund unterscheidet sich der Fonds auch in anderen Punkten vom Branchenstandard.

Die Preise für Anteile an Private Equity-Fonds sind eingebrochen: Im Zweitmarkt sind Abschläge von über 40% auf den letzten ausgewiesenen Nettovermögenswert keine Seltenheit, in Einzelfällen bezahlen Käufer weniger als ein Viertel des vom Fondsmanagement ermittelten inneren Wertes. Dass es überhaupt Verkäufer gibt, die derart niedrige Gebote akzeptieren, liegt am großen Liquiditätsbedarf dieser Anleger. Der vom Hamburger Initiator Marble House in Zusammenarbeit mit Auda aufgelegte Private Equity-Dachfonds Secondary Plus will von den Chancen dieses Käufermarktes profitieren.

Ihre frühen Ursprünge in Deutschland gehen auf die 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts zurück. Es brauchte aber eine lange Anlaufzeit bis in die 90er Jahre hinein, bis Kapitalbeteiligungsgesellschaften auf breiter Fläche an Akzeptanz gewinnen konnten. Damit war die Szene in Deutschland aus internationaler Sicht ein Spätstarter, andere Länder – insbesondere die USA und Großbritannien – waren um zehn und mehr Jahre voraus. Doch schließlich hat die Beteiligungsbranche auch in Deutschland den Wandel in der Unternehmensfinanzierung entscheidend mitgeprägt und blickt auf eine bewegte Historie zurück.

Das aktuelle VentureCapital Magazin feiert 20 Jahre Private Equity in Deutschland. In der Vorbereitung zu diesem Heft haben wir viele Fotos gemacht, siehe Titelbild, sowie Anekdoten und Erfolge Revue passieren lassen. Das alles in einer Zeit, in der die Finanzindustrie eine der größten weltweiten Krisen ausgelöst hat. Dabei werden die verschiedenen Anlageklassen, insbesondere Hedgefonds, gerne undifferenziert mit Venture Capital gleichgesetzt. Trotz aller Bemühungen haben wir es wohl immer noch nicht geschafft, uns hier klar in der öffentlichen Meinung zu positionieren; das bleibt Aufgabe auch für die kommenden 20 Jahre.

Die letzten 20 Jahre waren für die globale Private Equity-Industrie geprägt von rapidem Wachstum und sich ständig verändernden Herausforderungen. Die Anzahl der Marktteilnehmer sowie die Summe der verwalteten Gelder wuchsen beeindruckend. Während es 1985 nur einen Buyout-Fonds gab, der mehr als eine Mrd. USD verwaltete, gibt es heute 172 Fonds, die mindestens Assets in dieser Größenordnung verwalten.

Fast zwei Jahrzehnte lang belegte die Übernahme des amerikanischen Nahrungsmittel- und Tabakkonzerns RJR Nabisco für 25 Mrd. USD im Jahr 1988 durch den Finanzinvestor KKR Platz 1 der Rangliste der größten Buyouts aller Zeiten. Erst 2006 und 2007 vertrieben investitionsfreudige Large Buyout-Fonds mit Hilfe finanzierungswilliger Banken den Deal vom Treppchen. Heute gehören die Übernahmen von TXU (durch KKR, TPG und Goldman Sachs Private Equity) und Equity Office (durch Blackstone) mit Transaktionswerten von jeweils über 30 Mrd. USD zu den Spitzenreitern. Hierzulande sind zwar keine Megafonds zu Hause, als attraktiven Investitionsstandort hat man Deutschland aber längst erkannt.