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Fast zwei Jahrzehnte lang belegte die Übernahme des amerikanischen Nahrungsmittel- und Tabakkonzerns RJR Nabisco für 25 Mrd. USD im Jahr 1988 durch den Finanzinvestor KKR Platz 1 der Rangliste der größten Buyouts aller Zeiten. Erst 2006 und 2007 vertrieben investitionsfreudige Large Buyout-Fonds mit Hilfe finanzierungswilliger Banken den Deal vom Treppchen. Heute gehören die Übernahmen von TXU (durch KKR, TPG und Goldman Sachs Private Equity) und Equity Office (durch Blackstone) mit Transaktionswerten von jeweils über 30 Mrd. USD zu den Spitzenreitern. Hierzulande sind zwar keine Megafonds zu Hause, als attraktiven Investitionsstandort hat man Deutschland aber längst erkannt.

Schon lange bevor Beteiligungskapital zur institutionalisierten Branche wurde, investierten Dr. Hellmut Kirchner und Falk Strascheg in junge Unternehmen. Dr. Hellmut Kirchner heuerte bereits vor 31 Jahren bei der legendären Matuschka-Gruppe an. 1983 wechselte er als Gründungsgesellschafter zur heutigen TVM Capital. Falk Strascheg gründete im Jahr 1987 die Technologieholding, die er 13 Jahre später an 3i verkaufte. Im Gespräch mit Andreas Uhde und Torsten Paßmann vom VentureCapital Magazin erinnern sich die erfahrenen Investoren an die Anfänge des Wagniskapitalgeschäfts, diskutieren über den Wandel in der Szene und sprechen über Fonds, die es niemals hätte geben dürfen.

Liebe Leserinnen und Leser, seit ich vor etwa drei Jahren die Rolle des Chefredakteurs des VentureCapital Magazins übernommen habe, ist mir im Gespräch mit Private Equity-Managern eines immer wieder aufgefallen: Obwohl sich ein wesentlicher Teil der von Buyout-Investoren 2006 und 2007 erzielten Renditen auf den Einsatz von Fremdkapital als Gewinnhebel sowie allgemein gestiegene ­Bewertungsmultiples zurückführen lässt, gab das fast...
Man nennt sie „Feuerwehrleute“ oder „Fitnesstrainer“. Sie löschen, wenn es im Betrieb brennt, oder trainieren Mitarbeiter für neue Aufgaben. Interim-Manager sind erfahrene Führungskräfte auf Zeit. Im Gepäck haben sie besondere Fach- oder Branchenkenntnisse. Ihr Ziel: die richtige Ressource zur richtigen Zeit am richtigen Ort!

Ende der 1980er Jahre stieg Gerd Kerkhoff als Vertriebschef in die Kaffeerösterei eines Studienfreundes ein und entdeckte schnell, wie deutlich sich Einkaufspreise spreizen können. Aus dieser Erkenntnis schlug er Kapital und legte den Grundstein für seine heutige Tätigkeit. 1999 institutionalisierte der Familienunternehmer gemeinsam mit seiner Frau die Einkaufsberatung mit der Gründung der Firma Kerkhoff Consulting. Dass ein Einkaufsberater weiter denkt als bis zum nächsten Preisschild, beweist der umtriebige Manager beim Thema Unternehmensnachfolge: Bereits heute bereitet der 51-Jährige potenzielle Kandidaten auf seine Nachfolge vor. Warum er das für sinnvoll hält und wie er das macht, verrät er im Interview mit Andreas Uhde vom VentureCapital Magazin.

Auf die Frage, welche Private Equity-Disziplin wohl die ­risikoreichste ist, wird man selbst bei Fachleuten in neun von zehn Fällen die Antwort „Venture Capital“ erhalten. Die aktuelle Wirtschaftskrise zeigt, dass dies einer der großen kollektiven Irrtümer ist. Anders als Buyout-Fonds reagieren VC-Fonds nämlich außerordentlich robust auf den derzeitigen Abschwung. Warum? Zum einen ist die Entwicklung von Technologieunternehmen relativ unabhängig vom Konjunkturzyklus. Wenn überhaupt, dann steigt die Bereitschaft der Bevölkerung in Krisenzeiten eher, sich auf neue Technologien einzulassen, um Kosten- oder Nutzenvorteile zu erzielen.

Der Großteil privaten Beteiligungskapitals geht in aufstrebende Unternehmen, sei es in frühen Entwicklungs- oder in späteren Expansionsphasen. Ein kleinerer Teil dagegen fließt in Unternehmen, die in Turbulenzen geraten sind und erst einmal wieder aus der Krise heraus und wieder zurück auf die Erfolgsspur geführt werden müssen. Auf solche Fälle hat sich die CMP Capital Management-Partners GmbH spezialisiert. Investitionen in den Turnaround bergen ein höheres Risiko, bringen aber auch höhere Renditechancen mit sich. Die derzeitige Finanz- und Wirtschaftskrise dürfte in diesem und im nächsten Jahr die Auswahl an entsprechenden Beteiligungsmöglichkeiten vergrößern.

Mit seinem ersten öffentlich angebotenen Dachfonds richtet sich Flossbach & von Storch an „qualifizierte Investoren“. Deren Investitionsschwerpunkt auf den etablierten Private Equity-Märkten USA und Europa soll die Investoren vor allem von den Chancen der Finanzkrise profitieren lassen.

Recht tückisch

Der Schutz und die Verteidigung geistigen Eigentums (heute Intellectual Property, IP) war immer ein Kampf gegen unberechtigte Nutzung. Das gilt auch heute noch, wenn auch erfreulicherweise festzustellen ist, dass der Urheber, aber auch der Erfinder oder sonst kreativ schöpferisch tätige Mensch heute in den meisten Rechtsordnungen weit besser geschützt ist, als dies noch vor etwa 120 Jahren der Fall war. Erst im Zuge der Industrialisierung in Deutschland, besonders gefördert durch die Reichsgründung 1871 wurde begonnen, das geistige Eigentum durch Gesetze besser und reichsweit zu schützen, so z. B. durch das deutsche Patentgesetz 1877 und für die Urheber 1901 durch das Gesetz betreffend das Urheberrecht an Werken der Literatur- und Tonkunst (LUG) und 1907 durch das Gesetz betreffend des Urheberrechts an Werken der bildenden Künste und der Fotografie und das Gesetz über das Verlagsrecht, das 1901 vom Reichstag verabschiedet wurde.

Liebe Leserinnen und Leser, auf Europas größter Private Equity-Konferenz, der SuperReturn (siehe hierzu auch S. 22-25), trägt der Balken unter den Teilnehmerschildern in jedem Jahr eine andere Farbe. 2009 wählte der Veranstalter grün – die Farbe der Hoffnung. Tatsächlich prägte jedoch eher Ratlosigkeit die Stimmung unter den größten Buyout-Spezialisten der Welt. So verkündete z. B. Dr. Sumeet Gulati vom skandinavischen...
Auf die wilden Gründerjahre vor der und um die Jahrtausendwende folgten Konsolidierung und moderates Wachstum. Dieser Trend hat sich 2008 fortgesetzt. Dennoch lassen die Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten auch die Life Science-Branche nicht unberührt: Schließlich sind gerade die Segmente, auf denen die meisten Hoffnungen beruhen, die rote Biotechnologie und die auf biotechnologische Verfahren basierende Medizintechnik auf Venture Capital angewiesen.

Das Etikett „Wirtschaftsförderung“ hört Dr. Guido Bohnenkamp für die Arbeit der bm-t Beteiligungsmanagement Thüringen GmbH (bm-t) nicht so gern. Denn schließlich, betont der Geschäftsführer der Tochtergesellschaft der Thüringer Aufbaubank, träfen alle vier Fonds, die die bm-t verwaltet, bei der Vergabe ihrer Venture Capital-Mittel eine „sehr rigide Auswahl“. Gleichwohl habe bm-t einen Spagat zu bewältigen: Neben einer angemessenen Rendite für die privaten Investoren gehöre eben auch die Rolle als „Universalbeteiligungsgesellschaft für Thüringen“ zum Selbstverständnis.

Antizyklische Investoren legen ihr Geld dort an, worüber die Mehrheit derzeit die Nase rümpft. Mit seinem Fokus auf die Region USA, den Investmentstil Venture Capital und die Branche Life Sciences gibt der noch in Platzierung befindliche Dachfonds des Bankhauses Wölbern ein Paradebeispiel ab. Die Teilnahme an aktuellen Biotech-Fonds von MPM Capital mit privatanlegertauglichen Anlagebeträgen hat jedoch ihren Preis.

Die globale Finanzkrise hat uns alle zum Ende des letzten Jahres in eine Art Schreckstarre versetzt. Die Biotech-, Pharma- und Healthcare-Branche kann sich da noch vergleichsweise glücklich schätzen, denn sie funktioniert weitgehend unabhängig von den allgemeinen Marktzyklen. Viel stärker wurde unsere Branche vom Platzen der Blase im Jahr 2000 getroffen, die massiven Einfluss auf die Finanzierung von Technologieunternehmen hatte.

Pressetermine und öffentliche Auftritte sind für Prof. Harald zur Hausen nichts Neues. So groß wie in den letzten Monaten war das Interesse jedoch noch nie, bemerkt Lisa Braun-Krieling, die im Sekretariat des charismatischen Mediziners die Anfragen koordiniert. Kein Wunder: Im Herbst 2008 erhielt Harald zur Hausen den Nobelpreis für Medizin. Im Interview spricht er über seine Arbeit am Deutschen Krebsforschungszentrum, den Wissenschaftsstandort Deutschland und das Engagement von Dietmar Hopp in der Biotechnologie.