Donnerstag, Oktober 31, 2024
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In genau hundert Ausgaben des VentureCapital Magazins habe ich mich bemüßigt gefühlt, Ihnen meine Ansichten über verschiedene Themen in meiner Kolumne zu offenbaren. Ich habe das sehr gern gemacht, da ich meinte, dass ich basierend auf meiner langjährigen Erfahrung auch kompetent über für die Venture Capital-Industrie interessante Themen schreiben konnte.

In der europäischen Venture Capital-Szene ist das eine stattliche Hausnummer: Der französische Investor Seventure Partners verwaltet rund 500 Mio. Euro und gehört damit zu den Schwergewichten der Branche. Die deutsche Niederlassung scheint auf den ersten Blick kleinere Brötchen zu backen – gerade einmal geschätzte 70 Quadratmeter dienen als Basislager. Doch der Eindruck täuscht. Das Münchner Büro kann aus dem Vollen schöpfen.

In Zeiten von Panikverkäufen, Zwangsliquidationen und Angstsparen haben es vor allem Venture Capital-Fonds schwer, private Geldgeber zu finden. Erfolgsmeldungen über gute Fondsentwicklungen sind rar geworden, leiden doch die Anleger der laufenden Fonds unter sich unablässig verlängernden Haltedauern ihrer Unternehmensbeteiligungen. Wer jetzt antizylisch investieren will, findet mit einem „Earlybird“-Feeder Fund von Fonds & Vermögen ein passendes Anlagevehikel.

Cash is King

Bedroht die Krise der Finanzmärkte auch das Geschäftsmodell der Private Equity-Gesellschaften? Zumindest bei den Großen der Branche stehen die Zeichen auf Sturm: Nach dem Ende der Kredithausse im vergangenen Jahr ist das Transaktionsvolumen weltweit dramatisch eingebrochen – in erster Linie weil fremdfinanzierte Milliardendeals kaum noch durchführbar sind. Die Situation hat sich nach dem Beinahe-GAU an den Finanzmärkten noch einmal deutlich verschärft; wann die Liquiditätsengpässe auf den internationalen Kapitalmärkten wieder beseitigt sein werden, ist nicht absehbar. Davon bleibt auch das Buyout-Geschäft im Small und Mid Cap-Segment nicht verschont, aber noch ist hier keine Weltuntergangsstimmung ausgebrochen.

Leider leben auch Venture Capitalisten nicht auf der Insel der Seligen unbeeinflusst von den um sie herum stattfindenden Veränderungen. Besonders schlimm wird diese Kopplung in Krisenzeiten wie diesen empfunden.

Das Vertrauen in die traditionellen Geschäftsbanken ist ­dahin, die Aktienkurse rauschen in den Keller, und Pessi­misten prophezeien gar einen Zusammenbruch unseres ­Finanzsystems. Traditionell sollen die deutschen Förderbanken dort einspringen, wo die private Kreditwirtschaft versagt. Da dies derzeit in einem bisher ungesehenen Ausmaß zu beobachten ist, dürfte den Förderbanken die größte Aufgabe seit dem Wiederaufbau Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg bevorstehen. Michael Schneider, Vorstandsvorsitzender der LfA Förderbank Bayern, spricht über die Finanzkrise, die Arbeit einer Förderbank und Private Equity.

Es geht um die Förderung des Mittelstands, um Existenzgründungen, um innovative, junge Unternehmen: Dies alles hat sich die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen auf die Fahnen geschrieben. 16 Jahre ist sie mittler­weile „im Geschäft“. 17 Direktbeteiligungen und 255 stille Beteiligungen im Gesamtvolumen von 101 Mio. Euro sind momentan in ihrem Bestand. Damit ist sie – nach ihren Pendants in Bayern und Baden-Württemberg – die drittgrößte MBG in Deutschland.

Stark schwankende und immer öfter nur mäßig hohe Renditen bei den sehr großen Buyout-Deals liefern den Initiatoren von Dachfonds schon seit Jahren beständig Zulauf für ihre Small und Mid Cap-orientierten Produkte. Der neueste Spross der MPC-Dachfondsfamilie macht da keine Ausnahme und lenkt die Investorengelder in das als lukrativ eingestufte Marktsegment „europäischer Mittelstand“.

Liebe Leserinnen, liebe Leser, vor Ihnen liegt die 100. Ausgabe des VentureCapital Magazins! Für Ihre Treue und Ihr anhaltendes Interesse darf ich Ihnen herzlich danken – und dieses Jubiläumsheft mit einem kleinen Rückblick eröffnen: Die Erstausgabe, gerade mal 16 Seiten stark, erschien am 20. Mai 2000 als Beilage zum GoingPublic Magazin. Viele der darin zu Wort kommenden Akteure sind heute nicht...

Vor wenigen Jahrzehnten waren Sun und Microsoft selbst kleine Start-ups auf der Suche nach dem richtigen Geschäftsmodell und dem passenden Investor. Heute stehen die Konzerne quasi auf der anderen Seite und bieten Start-ups selbst Starthilfe an. Im Interview sprechen Hans Wieser von Sun Microsystems und Dr. Carsten Rudolph von Microsoft u. a. über die Wechselbeziehungen zwischen alten und jungen Unternehmen, was sie mit ihren Förderprogrammen bezwecken, welche Fehler Start-ups häufig begehen, ob geistiges Eigentum geschützt werden sollte und welche Geschäftsmodelle zukunftsfähig sind.

Turbulente Zeiten

Wer zu Zeiten des Neuen Marktes in Technologieaktien investiert hat, dürfte mit drastischen Kurssprüngen vertraut sein. Der oben abgebildete Chart gehört jedoch nicht zu EM.TV, Gold-Zack oder Kinowelt, sondern zu einer der größten Bankengruppen der Welt. Dank der Pleite von Lehman Brothers und den Notverkäufen von Bear Stearns und Merrill Lynch ähneln Investments in den Bankensektor derzeit dem Spiel...

Es ist noch nicht so lange her, dass jeder Venture Capitalist, wenn er nicht schon einige Nanotechnologie-Investitionen hatte, den potenziellen Investoren zumindest seine Kapazität und seinen Willen unter Beweis stellen musste, jede Menge Nanotechnologie-Investitionen zu machen. Um en vogue zu sein, wurde von vielen Venture Capitalisten der Nanotechnologiebegriff auf sehr raffinierte Weise noch um einige Zehnerpotenzen nach oben hin erweitert und die Mikrotechnologie schamlos in die Nanotechnologie integriert. Hauptsache, man war in der zukunftsorientierten Nanotechnologie.

Die Nanotechnologie wird mit Medizintechnik, Biotechnologie und Solartechnik in einer Reihe genannt als eine der hoffnungsvollsten Zukunftstechnologien. Sie besitzt das Potenzial, ganze Wirtschaftszweige zu verändern. Deutschland hat sich dabei in Europa an die Spitze der Entwicklung gesetzt und zählt neben den USA und Japan weltweit zu den führenden Ländern. Die öffentliche Förderung ist hierzulande mit rund 290 Mio. Euro (EU gesamt: 740 Mio. Euro) vergleichsweise hoch, während VC-Gesellschaften eher spärlich in diesen Markt investieren.

Innerhalb der nächsten zwölf Monate will VM Digital, Corporate Venture Capital-Gesellschaft des Vorarlberger Medienhauses, zehn neue Beteiligungen in Deutschland eingehen – zuletzt haben die Österreicher die Mehrheit an der Internet-Community pferde.de übernommen. Helmar Hipp, zuvor u. a. Vorstand der VC-Gesellschaft der Holtzbrinck-Gruppe, verantwortet den Aufbau des Portfolios. Im Fokus stehen digitale Marktplätze, mobile Technologien und soziale Netzwerke. Dr. Josef Wünsch, technischer Geschäftsführer von BASF Venture Capital, sucht nach innovativen Start-ups in den „Wachstumsclustern“ Energiemanagement, Rohstoffwandel, Nanotechnologie, weiße und grüne Biotechnologie. Die BASF Venture Capital gehört zur BASF-Gruppe, nach eigenen Angaben das weltweit größte Unternehmen der chemischen Industrie.

Mitte 2007 wurde die Vorwerk Direct Selling Ventures GmbH mit Sitz in Wuppertal gegründet. Damit trägt die durch ihre Staubsauger bekannte Vorwerk Unternehmensgruppe der dynamischen Entwicklung des Direktvertriebsmarktes Rechnung. Aktuell lässt sich das Zusammenwachsen verschiedener Vertriebskanäle wie beispielsweise des personengestützten Direktvertriebs mit Anwendungen aus dem Bereich E-Commerce, TV-Homeshopping oder Telesales beobachten. Durch eine Beteiligung an innovativen Unternehmen soll die Position des im Direktvertrieb etablierten Konzerns Vorwerk gestärkt werden. Dieser bietet seinen Portfoliounternehmen im Gegenzug Zugang zu interessanten Märkten in aller Welt.