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Auch im Investmentgeschäft kommt es darauf an, sich von den Wettbewerbern zu differenzieren, um langfristig überdurchschnittliche Erfolge zu erzielen. Die in Europa führende Private Equity-Gesellschaft Permira setzt auf eine auch zahlenmäßig starke Präsenz kompetenter Investment-Manager vor Ort, um im Wettbewerb die Nase vorn zu behalten. Der Erfolg gibt den Partnern recht: Auch im schwierigen Umfeld des vergangenen Jahres konnten sie überwiegend bei ihren bestehenden, zufriedenen Investoren den bislang größten europäischen Buy-out-Fonds plazieren. Bei Investments scheint Permira gegenwärtig eher vorsichtig zu agieren; in den vergangenen Monaten überwogen die Verkäufe aus dem bestehenden Portfolio.
Mit einem Fondsvolumen von 850 Mio. US-$ ist Partech International S.A. einer der führenden VC-Investoren weltweit. Das Team der Partner hat sich konsequent auf die Erfordernisse des globalen Marktes für Technologie und Venture Capital ausgerichtet. Für die Investments sucht Partech International Unternehmen mit weltweiten Chancen und Management-Teams mit entsprechender Perspektive. Der Branchenschwerpunkt liegt in der Unternehmenssoftware und im Bereich Kommunikationstechnologie/Komponenten. In der Vergangenheit konnten mit Unternehmen wie Ascend, Business Objects und Informatica große Erfolge erzielt werden; die Performance der betreuten Fonds lag stets in der Spitzengruppe der VC-Branche.
Das Beteiligungsgeschäft ist historisch betrachtet eine klassische Domäne der Privatbanken, so auch für die vor wenigen Jahren vom niederländischen Finanzkonzern ING übernommene BHF-Bank. Im Jahr 2001 wurde das Geschäft in eine zeitgemäße Struktur überführt. Die von der Bank unabhängige Managementgesellschaft BHF Private Equity GmbH betreut ein Investitionsvolumen von bis zu 305 Mio. Euro. Es wird in Buy-out-Transaktionen und Wachstumsfinanzierungen investiert. Mittelfristig sollen die Investorenbasis verbreitert und Drittmittel eingeworben werden.
Die unverändert verbreitete Ertragsschwäche deutscher Unternehmen und die Verteuerung des Fremdkapitals im Zuge von Basel II sowie der Aufhebung der Gewährträgerhaftung für die öffentlich-rechtlichen Banken sorgen für anhaltenden Restrukturierungsbedarf in der Industrie. Viele Unternehmen müssen sich Gedanken über die Umgestaltung von Kapital- und Unternehmensstrukturen machen. Das eröffnet Chancen für potente Private Equity-Häuser. Der amerikanische Investor Blackstone hat in Europa bereits mehrere große Transaktionen erfolgreich durchgeführt. Für das innovative Konzept der Unternehmenspartnerschaft, in dem Blackstone als Investor gemeinsam mit dem verkaufenden Unternehmen eine Strategie längerfristig umsetzt, besteht in Deutschland großes Potential.

Der Zyklus lebt. Trotz aller Bekenntnisse zum Segen des antizyklischen Investierens geht die Mehrheit der Investoren weiter mit den jeweils vorherrschen Trends. Sichtbar wird dies gegenwärtig wieder einmal in der Beteiligungsfinanzierung. Investments in Restrukturierung und Buy-outs sind en vogue, VC-Finanzierungen dagegen kaum im Blickfeld der Investoren. Die wenigen Fundraisings gestalten sich äußerst mühsam. Dabei spricht einiges dafür, daß in Europa und speziell in Deutschland der Zeitpunkt für Investments günstig ist. Das Verhältnis zwischen Innovationspotential und anlagesuchendem Kapital ist deutlich günstiger als in den USA, die Bewertungen dementsprechend attraktiv. Der in Hamburg, München und Palo Alto ansässige VC-Investor Earlybird will die Chancen nutzen.

Die Ausrichtung der Investitionen auf das große Renditepotential von Frühphasenfinanzierungen hat in den vergangenen Jahren manche Investoren viel Geld gekostet. Daß es anders besser geht, zeigt die Schweizer Invision AG. Konsequent auf Spätphasenfinanzierungen ausgerichtet, konnte man vom Börsenboom 1999/2000 profitieren und blieb in den Jahren danach von übergroßen Risiken verschont. Invision stellt den Beteiligungsunternehmen in der Expansionsphase Kapital und Know-how für den Ausbau des Geschäfts zur Verfügung. Mit der Übernahme des Portfolio-Managements der börsennotierten Beteiligungsgesellschaft Mach Hitech im Jahr 2002 und der strategischen Akquisition der LINK Marketing Services im vergangenen Jahr hat Invision die Geschäftsbasis ausgeweitet.
Bridgepoint ist mit einem Fondsvolumen von gegenwärtig 4 Mrd. Euro und einer 25jährigen Erfolgsbilanz einer der führenden Anbieter von Beteiligungskapital. Der Focus liegt auf profitablen mittelständischen Unternehmen. Im Zuge von Buy-outs und Wachstumsfinanzierungen wird den Unternehmen Kapital zur Verfügung gestellt. Besonderes Merkmal ist der paneuropäische Ansatz, die Büros in verschiedenen Ländern Westeuropas arbeiten sowohl beim Einstieg als auch beim Aufbau der Unternehmen intensiv zusammen. Die Strategie zielt oft auf die Multiplizierung des Geschäftsmodells eines nationalen Nischenanbieters in andere europäische Länder.
Die Schlagzeilen werden von den großen Transaktionen besetzt. Die kleinen mittelständischen Unternehmen galten lange Zeit als abweisend gegenüber der Private Equity-Branche. Daß es jenseits der schlagzeilenträchtigen Deals oft ganz anders aussieht, beweist der Erfolg von Investoren wie Granville Baird. Mit einer klaren Ausrichtung auf den klassischen Mittelstand sind die Investment-Manager seit Jahren am Markt erfolgreich und haben selbst Schlagzeilen produziert. Den besonderen Anforderungen ihres mittelständischen Marktsegments werden sie vor allem mit einer intensiven Betreuung durch die eigenen Professionals und externe Beiratsmitglieder gerecht.
Beteiligungsinvestoren sind in der Regel entweder Früh- oder Spätphasenfinanzierer. Dahinter steckt oft der Wunsch ihrer Kapitalgeber, zwischen Venture Capital-Investitionen und Buy-outs zu trennen. In vielen Fällen haben die Beteiligungsgesellschaften aber auch sehr phasenspezifische Erfahrungen und bleiben ihrem angestammten Investitionsfocus treu. Palamon Capital Partners geht einen anderen Weg. Mit einem erfahrenen Managementteam setzt Palamon auf Umwälzungen in einzelnen Sektoren und investiert europaweit in Unternehmen, die von Strukturveränderungen profitieren können. Sowohl Gründungsfinanzierungen als auch Investitionen in reife Unternehmen finden sich im Portfolio.
Als außerbörslich notierte Beteiligungsgesellschaft bietet die Schweizer BV Holding AG den Anlegern die Möglichkeit einer liquiden Investition in Private Equity. Der Investitionsansatz des Unternehmens deckt in ausgewählten Branchen das ganze Spektrum der Beteiligungsfinanzierung von Early Stage bis hin zu Nachfolgefinanzierungen ab. Nach einer umfassenden Restrukturierung in den Jahren 2002 und 2003 ist die BVgroup Private Equity jetzt wieder auf Erfolgskurs, der Net Asset Value und der Aktienkurs steigen. Mittelfristig wird ein Investitionsvolumen von 100 Mio. CHF angestrebt, das durch Wertsteigerungen des Portfolios und durch eine weitere Kapitalerhöhung erreicht werden soll.
Die IKB Deutsche Industriebank AG und das Bankhaus Sal.Oppenheim jr. & Cie. KGaA haben traditionell enge Beziehungen zu den mittelständischen Unternehmen in Deutschland; die IKB hat den Schwerpunkt im Kreditgeschäft, die Kölner Privatbank ist eher auf den beratungsintensiven Teil des Corporate Banking ausgerichtet. Von den beiden Banken wurde im Jahr 2003 in Zusammenarbeit mit den beiden Geschäftsführern Michael Hildisch und Fritz Graf von der Schulenburg ein Private Equity-Unternehmen ins Leben gerufen, das Mehrheitsbeteiligungen an profitablen mittelständischen Unternehmen übernimmt. Unter Einsatz der umfassenden Expertise des Argantis-Teams sollen in aktiver Zusammenarbeit mit dem Management Wertsteigerungspotentiale realisiert werden.
Die traditionsreiche britische 3i Group plc zählt zu den bedeutendsten Venture Capital- und Private Equity-Gesellschaften weltweit. In Europa nimmt 3i eine Spitzenstellung im Bereich mittelständischer Buy-outs ein und ist nach eigenen Angaben Marktführer bei Transaktionsgrößen zwischen 50 Mio. und einer Mrd. Euro. In diesem Segment investierten die Briten im vergangenen Jahr knapp eine Mrd. Euro in etwa 20 vielversprechende Unternehmen. Bei den Exits wurden in den letzten fünf Jahren mehr als 530 Trade Sales durchgeführt und 83 Unternehmen an die Börse gebracht. Nicht zuletzt wegen der positiven Geschäftsentwicklung wurde 3i bei den jährlich von der EVCA veranstalteten „European Private Equity Awards“ kürzlich zum „Private Equity-Haus des Jahres 2005“ gekürt. Im Geschäftsjahr 2004/2005 (Ende: 31.03.2005) erzielte die Gesellschaft Erlöse aus Beteiligungsverkäufen in Höhe von 762 Mio. GBP.
Während viele Beteiligungsgesellschaften in Deutschland erst mit dem Neuen Markt so richtig in Schwung kamen, ist Iris Capital bereits seit 1986 im europäischen Venture Capital-Geschäft aktiv. Bis 2003 firmierte der französische Investor als Part Com Management – zu diesem Zeitpunkt übernahm das Managementteam die Firma im Zuge eines Buy-outs vom staatlichen französischen Kreditinstitut CDC. Im Portfolio des Eigenkapitalgebers befanden sich bereits so bekannte Namen wie der Nachrichtensender n-tv, der Mobilfunkdienstleister e-plus, der DSL-Service Provider QSC und der Eichborn Verlag. Zukünftig will sich Iris Capital verstärkt in Deutschland engagieren.
Der deutsche Mittelstand ist von mehreren Seiten in Bedrängnis geraten. Die Rahmenbedingungen ermöglichen oft keine ausreichenden Renditen. Auch profitable Unternehmen haben in der Vergangenheit zu sehr auf das scheinbar günstige Fremdkapital gesetzt und sehen sich jetzt von ihren Banken gedrängt, ihre Eigenkapitalquote zu erhöhen. Kurz- und mittelfristig ist die Stärkung der Eigenkapitalbasis meist nur durch externe Kapitalgeber möglich. Daher öffnen sich auch traditionell scheue Unternehmer den Private Equity-Investoren. Die Haspa BGM konzentriert sich auf offene und stille Minderheitsbeteiligungen an mittelständischen Unternehmen im norddeutschen Raum.

Nach Aussage eines MPC-Vertreters trifft das Konzept der Mini-Dachfonds mit bekannten Commitments auf große Nachfrage bei privaten Anlegern. Die erhöhte Auflegungsgeschwindigkeit frischer Fonds untermauert diese These. Das auf oberster Ebene ausgeschlossene Blind Pool-Risiko scheint es erträglicher zu machen, dass auch bei vorallokierten Produkten nicht absehbar ist, in welchen Unternehmen das Geld landet, geschweige denn wann und mit welcher Rendite es zurückfließt.