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In den letzten anderthalb Jahren hat das VentureCapital Magazin die Mehrzahl der Business Angels-Netzwerke vorgestellt, die Mitglied im bundesweiten Business Angels Netzwerk Deutschland e.V. (BAND) sind. Von knapp 40 Netzwerken, die derzeit in Deutschland bekannt sind, haben sich 29 im BAND organisiert. Damit sind aber nur die Business Angels bekannt, die ihre Aktivitäten über die Netzwerke auch öffentlich machen. Konkrete Daten über den tatsächlichen volkswirtschaftlichen Umfang der Tätigkeit von Privatinvestoren in Deutschland gibt es bisher nicht.

Mit ihren beiden bisherigen Dachfonds konnte die RWB AG insgesamt 800 Mio. Euro Zeichnungssumme akquirieren und nach Volumen zum Marktführer im Privatkundenbereich aufsteigen. Das zweigeteilte Konzept, bei dem der Investor die Wahl zwischen weitgehender steuerlicher Neutralität und Einkünften aus gewerblicher Tätigkeit hat, wird mit dem neuen Vehikel fortgesetzt.

In Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland, besteht durch den kontinuierlichen Rückbau der traditionellen Industrien ein hoher Bedarf an neu zu schaffenden, zukunftsfähigen Arbeitsplätzen. Angesichts dieser Situation richtete sich das Augenmerk des Landes schon Ende der 90er Jahre auf die Innovationskraft junger Technologie-Unternehmen und auf deren Schwierigkeiten, ausreichend Eigenkapital für die Realisierung von Wachstumsstrategien in globalisierten Märkten zu akquirieren. So legte Nordrhein-Westfalen 1998 ein Garantieprogramm auf, mit dem es für 50% der Investitionssummen von Beteiligungsgebern haftet, um deren Risiko zu senken und so ihre Bereitschaft zu steigern, in der Frühphase zu investieren. Im selben Jahr liegen auch die Ursprünge der „win NRW.BANK Business Angels Initiative“ (win).

Als Clemens Busch Anfang 1999 nach vier Jahren, die er in Buenos Aires bei einem Private Equity-Fonds im Auftrag der BHF Bank tätig war, zurück in deren Zentrale nach Frankfurt kam, bestanden dort bereits Ambitionen, das Private Equity-Geschäft auszubauen. Busch war nach seiner Banklehre und dem Studium der Betriebswirtschaftslehre zunächst im IPO- und Corporate Finance-Geschäft der BHF Bank in Frankfurt und in New York tätig. Gemeinsam mit Nick Money-Kyrle, der hierfür seinen Posten als Geschäftsführer von GE EquityDeutschland aufgab, wurde Busch Gründungsgesellschafter der ehemaligen BHF Private Equity, die heute Steadfast Capital heißt.

Während sich Berater am Schalter noch schwer tun, Privatanlegern Private Equity anzubieten, fällt es den Vorständen gut kapitalisierter Sparkassen offenbar leichter, die Anlageklasse in ihr A-Depot aufzunehmen. Der dazu passende Dachfonds, den die Nord Holding nun in zweiter Generation anbietet, steht aber auch anderen Investoren offen.

Südwestfalen, das Gebiet östlich des Rheins, südlich der Ruhr und nördlich der Sieg, ist eine mittelständisch geprägte Region mit langer Tradition in der Metallerzeugung und -verarbeitung. Noch heute sind beispielsweise im Märkischen Kreis über die Hälfte aller deutschen Hersteller von Schrauben, Federn und Stanzteilen angesiedelt, die Mehrzahl der deutschen Drahtziehereien hat ebenfalls hier ihren Standort. Stark vertreten sind besonders im Kreis Olpe auch Zulieferbetriebe der Automobilindustrie, die jeden 6. Industriearbeitsplatz in der Region stellen. Viele Produzenten von Armaturen, Sanitärausstattung und Lichttechnik zählen zu den Marktführern in Europa. All das trägt zu unterdurchschnittlichen Arbeitslosenzahlen bei – während in der nordrhein-westfälischen Industrie innerhalb eines Jahrzehnts 350.000 Arbeitsplätze verloren gegangen sind, stieg etwa im Kreis Olpe im selben Zeitraum die Zahl der Beschäftigten um 6,5% an.

Ein Blick auf die Gründungshistorie von Business Angel-Netzwerken in Deutschland zeigt, dass sie nicht immer dem Engagement interessierter Privatinvestoren zu verdanken sind. Nicht wenige Netzwerke gehen – wie unsere Serie belegt – auf eine Anregung von staatlicher oder halbstaatlicher Seite zurück. Das ist auch beim „Business Angel Netzwerk Niedersachsen“ (BAN-NDS) der Fall, das im Jahr 2002 auf Initiative des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr im zweitgrößten der bundesdeutschen Flächenländer ins Leben gerufen wurde. Zunächst bei der Landestreuhandstelle für Wirtschaft angesiedelt, ging die Geschäftsführung des Netzwerks Ende 2004 auf die NBank über, die das Land als zentrales Instrument der Wirtschaftsförderung in Niedersachsen gegründet hatte.

Mit ihrem Dachfonds Private Equity Portfolio USA beweisen VCM und BHF-Bank, dass ein vorallokierter Dachfonds durchaus breit gestreut sein kann. In diesem Fall gelingt dies durch eine Parallelstruktur zum institutionellen Anlegern vorbehaltenen Dachfonds namens VCM VI Institutional Private Equity.

Die Region um die baden-württembergische Landeshauptstadt Stuttgart zählt zu den wichtigsten europäischen Ballungsräumen: Auf einer Fläche von 3.654 Quadratkilometern leben zwischen Schwarzwald und Alb rund 2,7 Mio. Menschen, die 30% der Wertschöpfung in diesem Bundesland realisieren. Zu den bedeutendsten Branchen gehören Maschinenbau und Elektrotechnik, Informations- und Telekommunikationstechnologie und natürlich der Automotive-Sektor. Nach Angaben des Statistischen Amtes der EU arbeitet fast ein Viertel der Beschäftigten in einer Hightech-Branche, so viele wie sonst nirgends in Europa. Über 10% der F&E-Ausgaben deutscher Unternehmen kommen aus der Region Stuttgart, in der u. a. sechs Institute der Fraunhofer-Gesellschaft und zwei der Max-Planck-Gesellschaft angesiedelt sind.

Zur Boomzeit des Neuen Marktes konnten Unternehmen mit nicht erprobten oder unausgereiften Geschäftsmodellen Kapital an der Börse aufnehmen. Unerfahrene Anleger waren bereit, sich in der Frühphase eines Unternehmens zu engagieren. Nach dem Zusammenbruch der Kurse und einigen Insolvenzen ist der Kapitalmarkt für nicht wirklich börsenreife Unternehmen verschlossen. Venture Capital-Gesellschaften müssen wieder ihre angestammte Finanzierungsfunktion übernehmen und die Risiken der Aufbau- und Entwicklungsphase tragen. Brockhaus Private Equity engagiert sich als Investor in Unternehmen, die ihre Gründungsphase hinter sich haben und will die Beteiligungsunternehmen mit Hilfe eines umfangreichen Netzwerks zu nachhaltiger Profitabilität führen.

Im Januar 2004 trafen sich erstmals die „Partner für Innovation“ – Spitzenvertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und DGB –, um gemeinsam eine neue Kultur der Innovation in Deutschland zu schaffen. Als wesentliches Manko für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts identifizierte die Initiative die nicht ausreichende Umsetzung neuer Technologien in marktreife Produkte durch überlebensfähige junge Unternehmen. Im Arbeitskreis „Wagniskapital“ entstand das Konzept für den „High-Tech Gründerfonds“, der im August 2005 seine operative Geschäftstätigkeit aufnahm.

Daß Mezzanine-Anlagen ein attraktives Chance-/Risikoprofil sowohl für die Beteiligungsunternahmen als auch deren Investoren bieten, dürfte mittlerweile gut bekannt sein. Wer nun gerne auf genau diese Weise Geld anlegen möchte, findet am Markt manch zweifelhaften Initiator auf Kleinanlegerfang oder aber professionelle Einzelfonds mit hohen Einstiegshürden. Dachfonds sind noch eher selten zu finden, und auf der Suche nach ihnen führen gleich zwei Wege zu VCM.

Im Norden die See, im Westen die Niederlande, im Süden Nordrhein-Westfalen und im Osten der Stadtstaat Bremen/ Bremerhaven – damit sind die Grenzen der Region Weser-Ems grob umrissen. In der Region leben etwa 2,4 Mio. Einwohner, die Wirtschaftsstruktur ist von kleinen und mittelständischen Unternehmen geprägt, Branchenschwerpunkte haben sich in den Bereichen Fahrzeugbau, Maschinen-/Metallbau, Kunststoffverarbeitung, Ernährungswirtschaft sowie der Textil- und Elektroindustrie herausgebildet. Stark vertreten sind ferner Unternehmen, die auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien – Sonnenenergie, Windkraft, Biokraftwerke – tätig sind. Das geographische Zentrum der Region stellt die Stadt Oldenburg dar, in der auch die „Business Angels Weser-Ems w.V.“ (BAWE) ihren Sitz haben.

Die Wertpapierhandelsbank Gebhard & Co., Gräfelfing, tritt erstmals als Initiatorin eines Private Equity-Dachfonds auf. Mit 2.700 Euro Mindestzeichnung für Einmalanlagen und 50 Euro für Ratensparer richtet sich der neue Dachfonds Capileo an ein sehr breites Publikum. Die Vertriebsorientierung spiegelt sich in der Gebührenstruktur wider, die ungewöhnlich langen Laufzeiten verlangen von den in der Regel wenig erfahrenen Anlegern einen besonderen Vertrauensvorschuß.

Das Saarland, mit 2.568 Quadratkilometern kleinstes Flächenland der Bundesrepublik, hat sich vom ehemaligen Montanstandort zu einer dynamischen Industrielandschaft mit vielfältiger Branchenstruktur gewandelt. Mit Abstand bedeutendster Wirtschaftszweig ist heute der Automotive-Sektor, gefolgt von Stahlindustrie und Maschinenbau. In der letzten Zeit macht das Saarland mit guten Wirtschaftszahlen von sich reden: Nach einer hervorragenden Wachstumsrate von real 3,6 % im Jahr 2004 erzielte das Saarland auch 2005 die höchste Steigerung des Bruttoinlandsproduktes aller Bundesländer. Mit real 2,7 % erreichte die Wachstumsrate das Dreifache des bundesweiten Wertes. Das verarbeitende Gewerbe konnte bei der Bruttowertschöpfung um 7,1 % zulegen, bundesweit waren es lediglich 2,9 %. Die wichtigsten Impulse kamen dabei aus dem Automotive-Bereich sowie der Metallerzeugung und -verarbeitung, die nicht zuletzt aufgrund der hohen Stahlnachfrage ein Umsatzplus von 20 % verzeichnete. Allerdings: Bei der Quote der Selbständigen liegt das Saarland gegen-über dem Bundesdurchschnitt leicht zurück – das zu ändern gehört zu den erklärten Zielen des „Business Angels Netzwerk Saarland“ (BANS).