Im ersten Quartal 2016 haben die Beteiligungen, zu denen unter anderem der Essenslieferdienst Delivery Hero, der Kochbox-Anbieter HelloFresh, die Möbelhändler Westwing und Home24 sowie die in der Global Fashion Group gebündelten sechs Modehändler gehören, ihre Verluste reduziert und einige der Firmen rücken etwas näher an die Gewinnzone heran. Im ersten Quartal verbesserte sich die angepasste EBITDA-Marge der sogenannten „wesentlichen“ Beteiligungen um 16 Prozentpunkte auf minus 22%. Dabei verringerten sich die absoluten EBITDA-Verluste um rund 40 Mio. EUR auf 140 Mio. EUR, teilte das Berliner Unternehmen mit. Der Umsatz lag dabei bei 532 Mio. EUR. Die wesentlichen Beteiligungen verringerten ihre Verluste im ersten Quartal 2016 um durchschnittlich 23% während der Netto-Umsatz im selben Zeitraum um 34% stieg.
Bei einzelnen der 13 wichtigsten Rocket Internet-Beteiligungen stiegen die Verluste jedoch weiter. So wuchs beim Kochboxen-Versender HelloFresh der Umsatz binnen eines Jahres von 45,4 Mio. EUR auf 141,4 Mio. EUR, was ein Netto-Umsatzwachstum von 211% bedeutet. Aber auch der EBITDA-Verlust nahm gegenüber dem Q1 2015 von 7,3 Mio. EUR auf 27,3 Mio. EUR rasant zu. HelloFresh, mit einer Bewertung von rund 1,5 Mrd. EUR bzw. 25% des Portfolios eine der wichtigsten Beteiligung von Rocket, zeigt also keine Margenverbesserung, die Rentabilität ist sogar um drei Prozentpunkte gesunken.
In den unter der Bezeichnung Global Fashion Group zusammengefassten Modeanbietern ist der Umsatz von 182,6 Mio. EUR auf 229,5 Mio. EUR gewachsen, der EBITDA-Verlust hat sich um rund 20 Mio. EUR auf 54 Mio. EUR verringert. Die Bewertung der Beteiligung Global Fashion Group, in der mehrere Online-Modehändler gebündelt sind, wurde erst kürzlich bei einer Finanzierungsrunde auf von 2,8 Mio. EUR auf etwa 1. Mrd. EUR gesenkt. Die Großaktionäre hatten insgesamt 300 Mio. EUR in die GFG investiert, 100 Mio. EUR kamen dabei allein von Rocket.
Der Online-Modehändler Namshi und das Home & Living E-Commerce-Unternehmen Westwing haben ihre Verluste auf 1 Mio. EUR beziehungsweise 6 Mio. EUR verringert. Bei anderen Beteiligungen gingen die gedrückten Verluste zum Teil mit langsamerem Wachstum als früher einher.
An der Börse kamen die neuen Zahlen trotzdem gut an. Die Rocket-Aktie legte zum Handelsstart knapp 4% zu und stieg über die Schwelle von 23 EUR. Nach den anfänglichen Gewinnen fiel der Kurs allerdings wieder auf rund 21 EUR und liegt damit immer noch deutlich unter dem Ausgabepreis von 42,50 EUR im Herbst 2014 und dem Hoch bei 53 EUR im letzten Jahr.